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Dienstag, 29. Oktober 2013

Warum gibt es noch Atomstrom?

Warum gibt es noch Atomstrom?

Bei so schlimmen Dingen, die mit Atomen passieren können, wenn Menschen damit rumspielen, fragen wir uns natürlich „Warum macht ihr Menschen so was?

Alternativen, das heißt, es gibt mehrere Möglichkeiten. Also muss es nicht Atomstrom sein. Es gibt noch Strom aus Sonnenstrahlen und Strom aus Wind und Wasser. Das sind tolle Möglichkeiten, um den Menschen den Strom zu geben, den sie brauchen.

Es gibt mehr Möglichkeiten als "nur" Windräder!!!
Und da wird es noch mal kompliziert. Jeder, der Geld mit einem Atomkraftwerk verdient, bekommt Geld. Viel Geld. So viel Geld, dass den Menschen alles andere egal wird. Und wenn man viel Geld und viel Strom hat, kann man die Menschen, die das eigentlich nicht so wollen, unter Druck setzen.

Auch deshalb demonstrieren die Menschen gegen Atomkraftwerke. Sie können sehr gefährlich werden, trotzdem baut man sie. Sie bringen den Besitzern so viel Geld, dass die immer noch mehr wollen. Und die Leute müssen trotzdem immer mehr Geld für den Strom bezahlen. 

Jeder Mensch, der ein Haus besitzt, könnte jetzt sein Dach mit Solarteilen ausrüsten und Strom von der Sonne bekommen. Und viele Menschen haben auch schon so eine Anlage auf ihrem Dach.

Aber wenn du in einem Mietshaus wohnst, hast du ein Problem. Dann kannst du nur Ökostrom bestellen. Der wird dann nicht aus Atomkraftwerken geholt, sondern aus Wind, Sonne und Wasser. Und komischerweise ist der Strom aber viel teurer. Das kann sich nicht jeder leisten. Selbst die erwachsenen Menschen verstehen das nicht alle. Deshalb demonstrieren sie. Sie verabreden sich und gehen auf die Straße um sich über Atomstrom aufzuregen. Das machen die Menschen schon seit ungefähr 50 Jahren.

Aber: wenn man immer und immer wieder das Gleiche hört, dann wird es irgendwann langweilig!

Und wenn etwas langweilig ist, dann will sich niemand damit auseinandersetzen- darum klappt manchmal Politik so gut. Die warten einfach so lange, bis sich niemand mehr aufregt...


In Deutschland wollten sie nach der Katastrophe in Fukushima die Atomkraftwerke bis 2022 alle abschalten. Aber bis dahin kann noch viel zu viel passieren, und um Deutschland herum werden noch genug unsichere Atomkraftwerke stehen bleiben. Atomare Strahlung kennt nun einmal keine Grenzen! 

Also schade für die Menschen, für uns Kakerlaken ist das super!

Montag, 28. Oktober 2013

Hymne an die Atomkraft und APP

Wir Kakerlaken sehen die Welt mit anderen Augen als die Menschen.


Aber nur deshalb, weil wir in der Lage sind, mit der atomaren Strahlung fertig zu werden. Wir sind eines der wenigen Lebewesen, die einen Atomunfall fast unbeschadet überleben.

Deshalb ist für uns so ein Unfall auch ein Grund zum Feiern.
Aber vielleicht können wir Euch auch ein wenig nachdenklich stimmen... Noch habt Ihr alle die Chance, etwas zu ändern!!!

Schaltet um auf alternative Energien und hört auf, etwas kontrollieren zu wollen, was durch Naturkatastrophen schnell zerstört werden kann!!!

Und wenn Ihr mehr wollt, dann schaut mal hier vorbei:



 Unser Video "Hymne an die Atomkraft"

 

Unsere Kalender APP- jeden Monat ein Bild aus unserem Video- kostenlos

Fukushima

Fukushima

Karte von Fukushima

Bei uns Kakerlaken aus Fukushima ist zunächst vielleicht nicht ganz so etwas schlimmes wie in Tschernobyl passiert. Da gab es erst ein Erdbeben, das war für die Menschen dort megaschlimm, weil das so doll war, das ganz viele gestorben sind. Und dann ist das Atomkraftwerk dabei kaputt gegangen, also ein paar Badewannen.
Die konnten dann nicht mehr kühlen und die Brennstäbe sind heiß
geworden, weil sich zu viele Atome geteilt haben.

Da dürfen jetzt in einem Umkreis von 20 km keine Menschen mehr hin. Das heißt, dass man mitten im Atomkraftwerk einen Punkt macht und in jede Richtung 20 km misst. Und das ist dann ein Gebiet, so groß, dass man mit einem Auto fast eine Stunde braucht, um da gerade einmal durchzufahren. Toll für Kakerlaken, keiner mehr da, der uns ärgert. Schlimm für die Menschen dort, weil die nun umziehen müssen, obwohl sie das eigentlich gar nicht wollen.

Das schlimme daran ist, dass die Menschen das ganze Chaos dort nicht wirklich in den Griff bekommen, denn immer und immer wieder läuft verstrahltes Wasser aus.

Außerdem ist Japan ein Gebiet, in dem es häufiger zu Erdbeben kommt und wo Taifune gerne wüten. Damit leben die Menschen dort schon seit Ewigkeiten, aber die Atomkraftwerke, die gibt es noch nicht so superlange. Und kein Mensch kann ahnen, wann es die nächste Katastrophe gibt...

Was passierte in Tschernobyl?

Tschernobyl

Meine Freunde in der Ukraine haben ein riesig großes Gebiet für sich alleine. Das liegt an Tschernobyl, so heißt ein Atomkraftwerk, wo es 1986 mal einen ganz schlimmen Super Gau gegeben hat. Da dürfen sich Menschen nicht mehr aufhalten, aber uns Kakerlaken stört das ja nicht.

Mit einem Geigerzähler kann man Strahlung messen
Eigentlich wollten die Menschen alles sicherer machen, und haben mal ausprobiert, was passiert, wenn sie so tun, als ob ein Stromausfall ist. Sie wollten wissen, ob dann alles so sicher ist, dass nichts passiert. Hat aber dann Bumm gemacht und die Badewanne hat nix mehr gebracht.

Danach durften die Kinder sogar in Deutschland nicht mehr draußen spielen, schon gar nicht im Sandkasten, weil durch Regen Strahlung weggewaschen werden kann und der Regen ist dann erst mal im Sand gelandet. 
Die Menschen haben gesagt, alles ist jetzt verseucht.

Damals sind ganz viele Menschen nach Tschernobyl geschickt worden, um das Kraftwerk mit Beton zuzuschütten. Jetzt kommen zwar keine Strahlen mehr da raus, aber drumherum ist immer noch alles kaputt. Der Boden ist voller Radioaktivität, so heißt das Fremdwort für Strahlung. Diese Strahlen entstehen in den Atomkernen.

Stell dir vor, du bist ganz aufgeregt. So aufgeregt, dass du gar nicht stillsitzen kannst. Und wenn du jetzt ruhiger wirst und dich entspannst und dir vorstellst, du wärst das Atom, dann würdest du in dem Moment, wo alles wieder normal wird, strahlen. Dein Zappeln nervt vielleicht andere Leute, das zappeln vom Atom ist aber saugefährlich, weil danach die Strahlen frei werden, die den Menschen schaden können.

Am liebsten zappeln Atome, wenn sie geteilt werden, wie im Atomkraftwerk und wenn sie sich beruhigen wird es für den Menschen riskant.
Während du dich immer schnell beruhigen kannst, brauchen Atome dazu eine halbe Ewigkeit.
Und deshalb strahlen sie auch eine halbe Ewigkeit. Die Menschen sagen dazu Halbwertzeit.
Ein echter Physiker würde das jetzt viel komplizierter erklären, aber ich bin ja nur eine kleine Kakerlake.
Wegen dieser Strahlung, die ganz nah bei dem Atomkraftwerk immer noch ganz hoch ist, darf sich da kein Mensch mehr aufhalten. Bis heute nicht und noch ganz lange Zeit, so lange, wie du es dir gar nicht vorstellen kannst.

Das ist 1986 passiert, und heute noch sind in Bayern einige Pilze und Wildschweine verseucht. Unfassbar, oder?

 

Was ist ein Supergau?

GAU ist die Abkürzung für „größter anzunehmender Unfall“, also so ähnlich wie ein unbekannten Flugobjekt UFO heißt. 

Meist wird das Wort GAU verwendet, wenn in einem Atomkraftwerk ein Unfall passiert. Dann müssen ganz viele Leute dafür sorgen, dass bei dem Unfall keine Strahlen freigesetzt werden.
Bei so einem Unfall kann jetzt durch die vielen Menschen noch schlimmeres verhindert werden. Der GAU an sich ist eigentlich schon schlimm genug.
Ein SUPERGAU ist hingegen der allerschlimmste Unfall, der passieren kann, und die vielen Menschen können nichts mehr verhindern.

Was passiert in einem Atomkraftwerk?

Was passiert eigentlich in einem Atomkraftwerk?


Da müssen wir erst mal wissen, was eigentlich ein Atom ist:


Das ist ein Atom
Wir alle sind aus Atomen, die Erde, die Menschen, einfach alles. Dein Fußball ist aus Atomen, Dein Fernseher, das was du isst, trinkst, siehst und sogar das, was du nicht siehst, Luft zum Beispiel. Atome sind also erst mal eine tolle Sache.
Und es gibt viele verschiedene Atome, Eisen- Atome oder Gold Atome und auch Uran Atome.

Und die brauchen die Menschen in einem Atomkraftwerk, also die Uran- Atome.


Ein Atom ist so klein, dass wir es niemals einfach so sehen können.
Es ist ein bisschen wie eine Kirsche. Außenrum ist die Kirsche, die wir essen können, innen drin ist der Kirschkern. Das was wir bei der Kirsche essen können ist die Atomhülle.
Und das, was bei der Kirsche der Kern ist, ist bei einem Atom auch der Kern, nur nicht der Kirschkern, sondern der Atomkern.


Wie stellt man sich nun so ein Atom vor?

Ein Atom ist ja winzig klein. Wenn man das ganze Atom jetzt auf die Größe eines Fußballstadions aufpusten könnte, dann wäre der Atomkern so groß wie ein Reiskorn. Und das Stadion würde so viel wiegen, wie dieses kleine Reiskorn. Und das Reiskorn wäre so schwer wie das Stadion!

So klein ist der Atomkern und gleichzeitig so schwer! Klick auf das Bild, dann ist es noch imposanter.

Wenn man den Atomkern jetzt ganz genau betrachtet, dann sind da noch viel kleinere Sachen drin. Einmal Protonen und einmal Neutronen.
Und die Hülle sind Elektronen, die um den Kern herumfliegen.
Die Elektronen bilden die Hülle
Die Protonen und die Neuronen bilden den Atomkern


Das kann man sich nur ganz schwer vorstellen, ein kleines bisschen, wie der Mond, der um die Erde fliegt. Nur viel schneller und unendlich viel kleiner.
Fast jeder Atomkern hat diese Protonen und die Neutronen. Uran hat mehrere von beidem.

Stell Dir einen Sack Äpfel mit Birnen gemischt vor, der Sack ist der Kern. 

Und diesen Atomkern kann man mit anderen Neutronen spalten.
Dann teilen sich die Äpfel und die Birnen in 2 kleinere Säcke. Stell Dir vor, Du beschießt einen Apfel- Birnensack mit einer anderen Birne und Bumm, dann hast Du plötzlich 2 kleine Säcke mit Äpfeln und Birnen. Das kannst Du jetzt so oft mit dem Sack machen, bis nur noch ein Apfel und eine Birne darin ist.
Und genau das passiert in einem Atomkraftwerk.
Nur halt mit Atomen, nicht mit Gemüse.

Kernspaltung


Wenn ein paar Neutronen auf die Atome geschossen werden und sich die Kerne von den Atomen teilen, dann heißt das Kernspaltung.
Und weil da so unendlich viele Atome beschossen werden, müssen die Menschen aufpassen, dass sich nicht zu viele Atome teilen. Sonst wird’s richtig gefährlich.
Bei so einer Teilung wird es nämlich warm. Richtig warm. Und deshalb sind die Atome alle in Brennstäbe gepackt worden. Und die sind alle in einer riesigen Badewanne, voll mit Wasser und etwas, was Borsäure heißt, damit sie nicht zu heiß werden.
Die Atome werden nicht zu heiß, und das Wasser, das fängt an zu kochen und kann trotzdem immer noch die Brennstäbe mit den Atomen kühlen. Und mit diesem heißen Wasser, das immer wieder durch die Badewanne gepumpt wird, wird der Strom gemacht.
Das Wasser und die Borsäure bremsen gleichzeitig auch die Neutronen. Wenn zu viele Neutronen auf die Atome treffen, wird es zu heiß und zu gefährlich und heißt dann Kernschmelze. Die kann dann kein Mensch mehr verhindern. Borsäure kann viele Neutronen einfangen und deshalb denken die Menschen, sie hätten die Kontrolle über ein Atomkraftwerk.

Mit dem heißen Wasser wird dann der Strom produziert, den wir für so viele Sachen brauchen. Fernsehen ohne Strom geht nicht. Kochen auch nicht. Und Licht? Klappt nicht ohne Strom, es sei denn, du nimmst eine Kerze.
Auch eine Batterie hat Strom. Die Batterie hält den Strom fest, und gibt ihn nur ab, wenn du ihn brauchst.

Und weil alle Menschen immer mehr Strom brauchen, meinen sie, sie bräuchten
Atomkraftwerke, weil die am besten Strom produzieren können. Haha, Menschen sind manchmal sehr komisch.
Wenn nämlich die Badewanne mit dem Wasser mal leer läuft, dann haben alle Angst. Wie zum Beispiel bei uns in Fukushima in Japan, wo ein paar solcher Badewannen durch das Erdbeben kaputt gegangen sind.

Warum das so gefährlich ist?

Weil Uran nicht nur toll Strom machen kann. Uran ist auch total gefährlich. Uran strahlt.
Sonnenstrahlen können wir auf der Haut spüren und das Licht von der Sonne können wir sehen. Bei Uran sind die Strahlen nicht zu sehen und auch nicht zu spüren. Und diese Strahlen machen die Menschen krank. Wenn kein Wasser mehr in der Badewanne ist, dann kommen die Strahlen raus und machen alles kaputt, ohne dass die Menschen es sehen, spüren oder schmecken können.

Steckbriefe: das sind Kiyoshi, Kendra und Kumiko


Kiyoshi

Kiyoshi bedeutet "Ruhe, Stille, rein", Spitzname Yoshi


Größe: 4,1 cm
Augenfarbe: blau
Musik: Hymne an die Atomkraft, La Cucaracha
Lieblingsessen: Popcorn
Lieblingsurlaubsort: N2S2 (in Nevada)
Lieblingselement: Plutonium
Lieblingsfilm: The day after
Lieblingsfarbe: giftgrün
Wen ich mag: Ken und Kumi, Karl den Käfer
Wem ich dankbar bin: Den Menschen, die uns
die Weltherrschaft zurückgeben werden, weil
sie sich selbst umbringen
Was mir total egal ist: Geld
Was mich glücklich macht: Ich bin glücklich darüber,
dass mich niemand mehr zertreten kann

Kenta

Kenta bedeutet "gesund, die Gesundheit"- aber auch "dick beleibt" ;)

Größe: 3,8 cm
Augenfarbe: blauviolett
Musik: Hymne an die Atomkraft, Hiroshima
Lieblingsessen: Bayrisches Wildragout mit Pilzen
Lieblingsurlaubsort: Bikini Atoll
Lieblingselement: Caesium
Lieblingsfilm: Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn
Lieblingsfarbe: giftgelb
Wen ich mag: Yoshi und Kumi, meine Falilie
Wem ich dankbar bin: Den Großmächten der Menschheit, weil sie
so von sich überzeugt sind, dass sie den Instinkt
für die Gefahr verloren haben!
Was mir total egal ist: Macht
Was mich glücklich macht: Immer und überall essen zu können




Kumiko
Kumiko (w) bedeutet "vor langer Zeit" und "Schönheit", Spitzname Kumi


Größe: 4,5 cm
Augenfarbe: grün
Musik: Hymne an die Atomkraft, Karl der Käfer
Lieblingsessen: Ukrainischer Kartoffelsalat
Lieblingsurlaubsort: Stra(h)lsund
Lieblingselement: Uran und Wasserstoff
Lieblingsfilm: Godzilla, das Original
Lieblingsfarbe: giftrot
Wen ich mag: Ken und Yoshi, meine Babys, die jetzt im hellen aufwachsen dürfen!
Wem ich dankbar bin: Den Energiekonzernen, weil sie vor lauter
Geld alles andere vergessen!
Was mir total egal ist: Gier
Was mich glücklich macht: Dass ich endlich an die Sonne darf!

Über uns

Hey an Alle da draußen,


wir sind Kiyoshi, Kenta und Kumiko!
Kiyoshi

Und wir leben in der Gegend um Fukushima Daiichi.
Das ist da, wo es 2011 erst ein schlimmes Erdbeben und danach einen sogenannten Supergau gegeben hat.

Kenta

Gleichzeitig sind wir die Redakteure des Kakerlakenkuriers. 

Darin bieten wir Euch Informationen über Atomkraft und versuchen mit einfachen, kakerlakigen Mitteln zu erklären, was uns in Fukushima und unseren Freunden in Tschernobyl alles so passiert ist.

Kumiko